Am 28.04. fand das diesjährige Preisplatteln vom Isargau statt. Für mich war es das erste, an dem ich aktiv teilnehmen könnte. Endlich nicht nur Zuschauer, sondern mittendrin sein, – was für ein gutes Gefühl! Nicht das ich das vorhatte – mitzumachen! Zum einen hatte ich ja die Tracht noch nicht voll-ständig, u. a. fehlte der blaue Rock und zum anderen war ich sowieso chancenlos. Aber Jürgen wollte teilnehmen und ich ihm dabei gerne als Tanzpartnerin begleiten. Seid möglichst früh da, wurde uns geraten, denn der Parkplatz sei schnell voll. Tatsächlich war das so, als wir ca. 20 Min vor Beginn an- kamen. Aber im angrenzen-den Wohnviertel war noch gut ein Platz zu finden und die paar Meter zu Laufen kein Problem, insbesondere wenn man im Nachhinein bedenkt, dass es für diesen Tag der einzige Spaziergang war. Als wir ca. Viertel vor acht am Bürgerhaus Oberschleißheim ankamen, war schon emsiges Treiben und die Vorbereitungen in vollem Gange. Die Plätze im Hauptsaal waren größten-teils bereits belegt, aber Dank Gerhard, der bereits im frühen Morgengrauen als einer der ersten hier ankam und einen Tisch für den Almrausch-Stamm ganz vorne in der Mitte belegte, hatten wir einen Paradeplatz mit bester Sicht. Herzlichen Dank hierfür!
Allein deswegen hatte sich seine zeitige Ankunft schon rentiert. Einige Trachtler hatten sogar ihr Frühstück mitgebracht, insbesondere die mit Kindern. Erst hat mich das schon gewundert, aber eigentlich ist es keine schlechte Idee, denn man spart sich die knappe Zeit in der Früh und jetzt hatte man reichlich davon. Fürs Mittagessen lagen bereits Listen aus, wo jeder sein Wunschgericht angeben konnte. Die Veranstaltung begann mit dem Anmelden und Losen der Startnum-mern, zuerst von den Kindern, später die Jugendlichen und Erwachsenen Deandl und Buam. Die drei Schauplätze, an denen die Wettbewerbe statt-fanden, machte das Ganze etwas unübersichtlich. Im Keller wurde der Wettbewerb für die Kinder ausgetragen. Dort war alles vollkommen überfüllt. Ähnlich war es im Nebenraum, wo die Deandl drahten. Zum Zuschauen gab es wenig Platz. Für uns war aber eigentlich nur der Hauptsaal interessant, wo die Buam plattelten und auch die ganzen Ansagen erfolgten, z. B. welche Gruppe wann zum Losen gehen sollte und dann später zum Wettbewerb aufgerufen wurde. Bis der erste Teilnehmer von uns, Tobi, der in Aktiv 1 startete, an der Reihe kam, dauerte es noch. Mehr oder weniger der ganze Vormittag waren die Kinder der verschiedenen Altersklassen, Deandl und Buam dran. Immer wieder kam es auch zu Verzögerungen, da nicht alle der aufgerufenen Gruppe pünktlich er-schienen. Zwischendurch erfolgte dann die Anmeldung und das Losen der Erwachsenen. Da hieß es natürlich aufpassen, um es nicht zu verpassen. Da kam der Aufruf zum Losen für Gruppe Aktiv II, wo Niko startete. Ja und es wäre auch meine. Schließlich ließ ich mich doch überreden. Wenn ich jetzt schon mal hier bin, kann ich wenigstens einmal mitmachen. Dabei sein soll alles sein. Also ging ich zum Losen. Evi wollte leider nicht mit-machen. Wenig später war auch die Altersklasse zum Anmelden dran. Das ich mit Jürgen tanzen würde, war klar. Aber dass mich auch Gerhard fragte, ob ich bei seiner Wertung drehen würde, hat mich überrascht. Es waren doch so viele gute Tänzerinnen da! Aber gut, natürlich sagte ich gerne zu. Somit hatte ich jetzt dreimal einen Tanzauftritt. Jürgen meinte, nachdem die ganzen Kindergruppen sich so in die Länge zogen, könnte es sein, dass im schlimmsten Fall mein Aufruf zeitgleich sein könnte mit seinem. Diese Befürchtung hielt ich für äußerst unwahrscheinlich, da ich in Aktiv 2 sicher vor ihm dran sein würde. Aktiv 1 war ein großer Block und Tobi hatte hier eine harte Konkurrenz. Die meisten Buam plattelten bereits seit Kindertagen und taten sich natürlich viel leichter. Gerhard, der Preisrichter war, hat hoffentlich nicht zu viele Fehler gefunden. Es ging bereits auf Mittag zu, als endlich Aktiv 2 für Buam aufgerufen wurde, in dem Niko teilnahm. Jürgen war bereits recht aufgeregt und mutmaßte, wann er denn jetzt endlich drankommen würde. Es war ja auch seine erste Teilnahme beim Gaupreisplatteln. Gleichzeitig musste ich aufpassen, wann die Deandl für Aktiv 2 aufgerufen wurden. Zwischendurch ging ich in den Saal der Deandl und quetschte mich durch die Zuschauer. Dort war aber die Aktiv 1-Gruppe noch nicht fertig. Also zurück in den Saal um Nikos Auftritt nicht zu verpassen. Auch hier war die Konkurrenz natürlich enorm. Teilnehmer der Gaugruppe und ehemalige Gauvorplattler, waren hier zu finden. Mit Niko tanzte, wie auch mit Tobi, unsere Evi. Aktiv 2 war noch nicht durch, als bereits die Altersklasse aufgerufen wurde. Jürgen machte sich aber sofort fertig. Ich wusste, dass Gerhard die Nummer drei hatte und somit eigentlich vor Jürgen an der Reihe gewesen wäre. Der war aber noch mit bewerten beschäftigt und so genau ging es mit den Startnummern nicht. Jürgen und ich standen bereits vorne und warteten, als die Deandl Aktiv 2 aufgerufen wurden. Zwar hatte ich nicht eine der vorderen Nummern, wusste aber nicht, wie schnell die Deandl sind. Daher hoffte ich, dass Jürgen und Gerhard jetzt möglichst bald an die Reihe kamen, aber Jürgen wollte sich nicht vordrängen und Gerhard hatte es gar nicht eilig. Schließlich wurde Jürgen dann vorgezogen. Zu den Deandl konnte ich noch nicht gehen, da Gerhard noch dran war. In dem Augenblick wurde dann das Essen ausgeteilt. Dafür hatte ich jetzt wirklich keine Zeit. Vielleicht war ich bei den Deandln schon dran? Ich winkte Gerhard zu, dass er sich endlich losreißen sollte. Er wusste ja nichts von meinem zeitlichen Dilemma. Nach Gerhards Auftritt mit Jürgen schnell zum Deandlsaal hinüber. Es war keine Minute zu früh und ich kam sofort dran. Ich gab mein Bestes, bekam trotzdem viele Fehlpunkte u. a. auch, wie erwartet, wegen unvollständiger Tracht. Die weitere Veranstaltung konnte ich jetzt in Ruhe genießen. Nach der Ehrenklasse folgten noch der Gruppen-Wettbewerb im Hauptsaal. Irgendwie kam dann die Idee auf, dass sich auch der Almrausch-Stamm nächstes Jahr hier beteiligen könnte. Schon bei den Gruppen war der Geräuschpegel merklich angestiegen. Das wurde dann bei der Preisverleihung weiter übertroffen. Angefangen bei den Kleinsten bis zur Ehrenklasse wurde jeder aufgerufen und durfte sich einen Preis aussuchen. Und das zog sich dann in die Länge. Die Vereine applaudierten und umjubelten laut ihre Teilnehmer. Nachdem wir nur wenige waren, konnten wir da nicht mithalten. Insbesondere dieser letzte große Teil war mir viel zu lang und laut. Ich flüchtete immer wieder mal nach draußen um wenigstens kurz das Licht des Tages zu sehen. Als die Verleihung schließlich vorbei war, war ich froh. Es war zwar schön, aber doch ein sehr langer Tag. Nach ein paar Erinnerungsfotos konnten wir dann endlich gehen. Wie mir dann am nächsten Tag meine Kollegin, die die Bewertungsbögen zusammenrechnete, mitteilte, hätte ich eigentlich noch mehr Abzüge bekommen müssen, da ich die falsche Rockfarbe hatte, ist wohl nur niemandem aufgefallen. Sollte ich also tatsächlich nochmal starten, wäre dies jetzt kein Fehlpunkt mehr. Auf alle Fälle ist es eine schöne Veranstaltung, bei der es sich lohnt hinzugehen.