Punkt 5 Uhr aufstehen für unseren ersten Wiesneinzug mit unserm Trachtenverein. Warum so früh, der Zug beginnt doch erst um 10 Uhr??? Mei, das erste Mal Festtracht mit allem Drum und Dran braucht seine Zeit. Schon Wochen davor wurde gebügelt und gestärkt, was das Zeug hielt. Nachdem am besagten Morgen dann die Haare dreimal neu geflochten wurden, die Tracht zum fünften Mal kontrolliert und die Schürze und das Trachtentuch faltenfrei angezogen waren, gings auch um 9 schon Richtung Maxmonument zur Aufstellung. Die ersten bewundernden Blicke konnten schon in der U-Bahn vernommen werden und so mancher lobte mit „Schick“ unsere stolz präsentierte Tracht. Pünktlich zum vereinbarten Treffpunkt tummelten sich schon unzählige Trachtler, Kutschen, Musiker und Pferde auf der Steinsdorferstraße, in der wir uns einfinden durften. Schön waren alle anzusehen und sehr interessant die unterschiedlichsten Trachten- und Schützenvereine auf einem Platz zu sehen. Jedoch wurden nach zwei Stunden Wartezeit nicht nur die Pferde neben uns nervös, sondern auch der ein oder andere Trachtler hatte langsam Bedenken, „ob mas den heid no aufd Wiesn schaffn…“ Kurz vor 12 setzte sich der Zug dann aber endlich in Bewegung und ab jetzt hieß es Abstand halten, Band vom Bandlbaum straff halten, im Takt marschieren und am wichtigsten freundlich drein schaun. Hintennach fuhr unsere Kutsche samt einigen Vereinsmitgliedern. Schon in der ersten Kurve winkten uns verwandte Gesichter, Freude und Stolz waren groß bei diesem traditionellen Ereignis dabei zu sein. Dass zu dieser Zeit noch knapp 7.5 km Fußmarsch quer durch München vor uns lagen, waren schon fast vergessen, aber zum Glück war uns der Wettergott gesonnen und wir konnten trockenen Fußes durch die Straßen ziehen. Von allen Seiten und Wegen wurde man mit freundlichen Gesichtern begrüßt und bejubelt, ein einmaliger und unvergesslicher Moment. Auch ein Ausschnitt der Alrmräuschler aus der BR-Liveübertragung wurde uns später zugeschickt. Am Odeonsplatz scherte dann sogar die Kutsche des Oberbürgermeisters und seiner Gattin hinter uns ein und begleitete uns fortan auf unserem Weg zum 185. Oktoberfest. Unterwegs gab es zwar noch die ein oder andere kleine Panne, jedoch nichts was sich nicht kurzerhand unbemerkt lösen ließ und somit wurde unser erster Trachteneinzug ein voller Erfolg. Zum Schluss, in der Ochsenbraterei angekommen, hätte die erste Radlermaß nicht erfrischender schmecken können und ein erfolgreicher Vormittag wurde gemeinsam im Festzelt ausgeklungen. Danke für all Eure Unterstützung bei der Vorbereitung für den Trachtenzug und den unvergesslichen Tag.